In Tierversuchen mit Mäusen und Ratten ergab sich ein ähnliches Bild: Krebszellen wurden sowohl abgetötet als auch ihr Wachstum verlangsamt. Bei Mäusen verlangsamten Cannabis-Wirkstoffe die Ausbreitung von bereits metastasierendem Brustkrebs. Auch die Bestrahlung von an Krebs erkrankten Mäusen war wesentlich effektiver, wenn diese parallel Cannabinoide bekamen.
Insgesamt zeigten sich in Tierversuchen global Behandlungserfolge bei den spezifischen Krebsarten Brustkrebs, Hautkrebs, Lungenkrebs, Lymphome, Gebärmutterkrebs und Prostatakarzinom, wobei die Kombination von THC und CBD immer am intensivsten wirkte.
Die ersten zwei Teststufen, die jedes Medikament auf dem Weg zur Marktreife durchlaufen muss, werden also erfolgreich an verschiedensten Forschungseinrichtungen weltweit intensiv durchgeführt. Ähnliche Aussagen bezüglich der Wirksamkeit von Cannabis beim Menschen werden allerdings explizit nicht gemacht. Tatsächlich gibt es weltweit kein einziges staatlich zugelassenes Medikament aus den Wirkstoffen der Cannabispflanze, das als Mittel gegen den Krebs selbst eingesetzt wird.
Allerdings vermuten die Forscher auch öffentlich immer lauter, dass CBD in Kombination mit einer Chemotherapie den Zelltod beschleunigen und vermehren könnte, ohne das dadurch zusätzlich gesundes Zellmaterial angegriffen wird. Auch Berichte von Krebskranken, die sich Cannabis zur Eigentherapie verschrieben haben, berichten immer wieder von erstaunlichen Therapieerfolgen.
Könnte es also tatsächlich sein, dass eine im wahrsten Wortsinn ungesunde Mischung aus verfehlter Drogenpolitik, medizinischen Vorurteilen und einer mächtigen Pharmalobby Krebskranken ein Medikament vorenthält, dass Krebs heilen oder zumindest eindämmen kann, ohne Nebenwirkungen zu erzeugen und ohne gesunde Zellen mit zu zerstören?
Studien mit Menschen
2006 wurde eine Studie 1 veröffentlicht, die mit 9 Gehirnkrebs-Patienten in Teneriffa, Spanien, durchgeführt wurde. Die Patienten waren zuvor erfolglos mit einer Standardtherapie (Operation und Strahlentherapie) behandelt worden. Ein Vergleich mit der Überlebenszeit in Pilotstudien mit anderen Medikamenten legt nahe, dass THC in dieser Studie für die Patienten von Nutzen war. Die Wissenschaftler stellten fest, dass THC zumindest „nicht das Tumorwachstum erleichterte und das Überleben der Patienten nicht verminderte“.
Der Hersteller GW Pharmaceuticals testete 2017 sein Cannabisextrakt Sativex in einer Studie mit 21 Patienten, die an einem Glioblastom litten, wobei ihr Überleben deutlich verlängert werden konnte.
Dr. med. Franjo Grotenhermen, einer der wenigen Ärzte in Deutschland, der Patienten Cannabisarzneimittel verschreibt, berichtet von einem Fall, wo Cannabis erfolgreich Hautkrebs heilte.
Burkhard Hinz, Direktor des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie der Uniklinik Rostock, fand heraus, dass Cannabidiol dem Körper dabei helfen kann, Krebszellen zu zerstören. Durch CBD wird das Protein ICAM 1 verstärkt ausgebildet, was wiederum dazu führt, das verstärkt körpereigene Killerzellen sich an die Oberfläche der Tumorzelle ansiedeln und diese zum „zerplatzen“ bringen.
Diese und andere neue Erkenntnisse sind vielversprechend, aber es müssen noch viele Antworten gefunden werden, bevor einen eindeutige Aussage zur Wirkungsweise von Cannabis bei Krebs gemacht werden kann.
Weitere Informationen:
Dr. Manuel Guzmán
Können Cannabinoide Krebs heilen?
Dr. med. Franjo Grotenhermen
http://dr-grotenhermen.de/krebsinformation.pdf