Bereits vor über 5000 Jahren wurde Cannabis als Schmerzmittel gebraucht. In China und Indien legte man verletzten Krieger Hanfblätter auf die Wunden, um die Schmerzen zu lindern.
Völkerwanderungen
Durch Völkerwanderungen, Kriege und Handel verbreiteten sich Hanfprodukte über die ganze Welt. Kleider, Papiere, Öle, Netze und Taue aus Hanf waren wichtige Produkte.
Daneben behandelte man Verbrennungen, Schmerzen, Gelbsucht oder sogar die Pest mit Cannabis. Damals wurde medizinische Pflege oft zusammen mit spirituellen Ritualen durchgeführt.
Mittelalter
Im Mittelalter verbot die Kirche, die Rauschzuständen und Vergnügungen feindlich eingestellt war, Cannabis als Rauschmittel. Es wurde kurzerhand als Teufels- und Hexenmittel verbannt. Hanfprodukte für das tägliche Leben waren vom Verbot jedoch nicht betroffen.
19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert gelangte die Hanfproduktion zu ihrem vorläufigen Höhepunkt. Es gab damals eine große Fülle von Hanf-Produkten. Sogar bestimmten Süßwaren wurde Cannabis beigefügt.
20. Jahrhundert
Mit der Einführung von Baumwolle im 20. Jahrhundert erfolgte eine Wende. Baumwolle war wesentlich billiger und einfacher zu verarbeiten als Cannabis. Zusammen mit den zu dieser Zeit aufkommenden synthetischen Stoffen verdrängte sie die Hanfprodukte vom Markt.
Gleichzeitig schuf der Staat in den USA strenge Gesetze, um Cannabis zu verbieten. Man nennt dies «Prohibition». Sie richtete sich vor allem gegen die arme, farbige Bevölkerung, in welcher Marihuana Bis in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts war Cannabis, gewöhnlich in Form von alkoholischen Extrakten, ein leicht verfügbares Medikament und im 19. Jahrhundert eines der am häufigsten verschriebenen. Auf der zweiten Opiumkonferenz am 19. Februar 1925 in Genf unterzeichnete Deutschland ein überarbeitetes Abkommen aus der ersten Opiumkonferenz über den Handel mit Drogen. Es wurde am 25. September 1928 in Kraft gesetzt. Daraufhin wurden auch Drogen wie Heroin, Kokain und, auf Drängen von Ägypten, auch Cannabis mit in die Liste aufgenommen und mit Opiaten gleichgestellt. Indien, das als einziges Land eine wissenschaftliche Forschung vorzeigen konnte, widersprach aus religiösen und kulturellen Gründen. Auch Deutschland sah keinen Grund, Cannabis mit aufzunehmen. Daraufhin drohte Ägypten mit Importbeschränkungen für Kokain. Bei der damaligen deutschen Regierung, die sich dann dem Verbot anschloss, sodass 1929 ein neues Opiumgesetz verabschiedet wurde. Zur aktuellen Illegalisierung von Cannabis kam es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die direkte Überführung des Opiumgesetzes des Deutschen Reiches in der Fassung vom 10. Dezember 1929 (RGBl. I, S. 215) in das Betäubungsmittelgesetz am 24. Dezember 1971.
Die Protestdroge (60er-Jahre)
Ende der 1960er-Jahre wurde Cannabis zum Symbol für Frieden und Toleranz von Teilen der 68er-Bewegung. Wer Cannabis rauchte, zeigte so den Protest gegen die konservative, bürgerliche Lebensart.
Vergnügen und Herstellung von Produkten
Inzwischen hat sich diese Bedeutung des Cannabiskonsums gewandelt. Cannabis ist in diesem Sinne keine Protestdroge mehr, sondern wird in der Freizeit zum bloßen Vergnügen konsumiert.
Als natürlicher Rohstoff wird Hanf heute wieder bei der Herstellung von zahlreichen Produkten wie Speiseöl, Reinigungsmitteln, Kosmetika, Farben, Klebstoffen, Lack, Kleidern und Papieren verwendet.